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Mädels, das Weltall gehört euch — 5 Kommentare

  1. Ehrlich gesagt wundert es mich sehr, dass dieser tolle Beitrag von Cornelia bislang hier unkommentiert blieb. Weil alles stimmt und man sich ja lieber äußert, wenn es was zu meckern gibt? Oder warum? Ich finde es jedenfalls beeindruckend, was diese Frauen da stemmen, wie sie ihren potentiellen Job angehen, zusammen halten. Und wie Cornelia dieses weite Thema zusammengefasst hat, finde ich ebenfalls klasse.

  2. Wer sucht die Kandidaten/innen für den Job als Astronaut/in aus, Welche Qualifikation wird vorausgesetzt und vor allen Dingen, wer finanziert den Ausflug ins All. Die Kostenträger erwarten nicht zuletzt einen geldwerten Vorteil durch neue Erkenntnisse. Auch Kostenzuschüsse sind da sehr willkommen. Das kann natürlich auch eine fremdfinanzierte „Urlaubsmission“ sein. Die kann ebenfalls helfen die Kosten des Projektes ISS zu refinanzieren. Alles legitim.

    Das Frauen ebenfalls körperlich und seelisch für Missionen im All tauglich sind, wurde bereits eindrucksvoll bewiesen. Auch gibt es Projekte, wie zum Beispiel die Mars Mission, in denen Frauen einen wichtigen Teil der Mannschaft bilden werden. Darum geht es augenscheinlich nicht.

    Ich frage mich nur, wer profitiert von diesem Imageprojekt „Frauen ins All“? Zunächst erst einmal die Institution welche die Aspirantinnen ausbildet. Dafür ist die Anschubfinanzierung fürs erste Ausbildungsjahr gedacht.
    Wie geht es dann weiter? Ein zweites Ausbildungsjahr muss ja ebenfalls finanziert, oder besser gesagt bezahlt, werden. Klar, wenn ein Projekt erst einmal angeschoben ist und mit Werbeeinnahmen, nicht zuletzt durch mediale Aufmerksamkeit, eine weitere Stufe genommen wird, gibt es kein Halten mehr. Der Platz in der Rakete ist ja schon gebucht. Ein Platz, der eventuell für ein/e kompetente/n Wissenschaftler/in mit zukunftsweisendem Projekt in Sachen Raumfahrt sinnvoller genutzt werden kann.

    Ist es wieder „nur“ ein Projekt in Sachen Feminismus? Eine plakative Aktion ideologisch verbrämter MöchtegernMainstreamAktivistinnen.

    Auch das ist legitim. Bedient aber auch nur wieder engstirnige egoistische Denkweisen und natürlich die Sehnsucht eines jeden Menschen, oh pardon, jedes zweiten Menschen, denn Männer sind für diese Urlaubsmission ja nicht vorgesehen, nach der Freiheit Unmögliches doch möglich zu machen.

    Für die Raumfahrtindustrie ist es nur eine weitere bezahlte Nutzlast. Für die ISS Stationsbesatzung kann es zu einer Mehrbelastung werden. Für die Medienwelt ist es ein weiterer Hype und hilft den Nachrichten und Magazinformaten Sendezeit zu füllen. Ob es für den Feminismus letztendlich einen Gewinn darstellt, steht in den Sternen. Es könnte auch zum Bumerang werden.

    Nichts desto Trotz, den Bericht habe ich gerne gelesen und auch genossen. Es bleibt aber ein fader Nachgeschmack in Bezug auf das Projekt. Ein bisschen wie Hanni und Nanni auf dem Ponyhof, oder ähnliche Klischees.

    P.S.: Was wird denn aus der zweiten Aspirantin? Ausser Spesen nichts gewesen? Oder besteht grundsätzlich die Möglichkeit einer Zweitverwertung des Ausbildungsinhaltes in der freien Wirtschaft?

    • Lieber Karsten Schürmann,

      Sie stellen interessante und kritische Fragen. Und ich kann nachvollziehen, dass sie aufkeimen. Damit sie möglichst aktuell und umfänglich beantwortet werden, habe ich unseren Kontakt bei HR Space auf ihren Kommentar aufmerksam gemacht. Ich bin sicher, dass man sich dort die Zeit nimmt. Zwar ist gerade die „heiße Phase“ vor dem 19.4., der finalen Verkündung. Schon bald werden wir hoffentlich von dort lesen. Mein Kenntnisstand zur Sache ist sehr wahrscheinlich nicht vollständig und leider nicht aktuell.

      Unabhängig von etwaigen Tatsachen bedauere ich persönlich allerdings, dass es überhaupt solcher Aktion bedarf. Wären Chancengleichheit und Gleichwertigkeit von Mann und Frau eine echte Selbstverständlichkeit, hätte ich zwar die wunderbaren, jungen Frauen in Bremen nicht kennengelernt, bräuchte mich allerdings auch mit anderen Fragen dazu nicht herumschlagen. Und glauben Sie mir – ich habe zwei Töchter – ich bin sehr daran interessiert, dass es Aktionen wie diese aus besagten Gründen nicht braucht! Solange aber ein nachweisliches Gap existiert (und schlimmeres), werde ich mich einsetzen. Aktivistin, Feministin? Als Frau, die überzeugt ist, dass es dazu kein richtig oder falsch gibt!

      Bis bald wieder hier und ohfamoose Grüße von
      Cornelia Lütge

  3. Toller Text und SEHR interessante Kommentare (nicht nur hier)!
    Was für ein Projekt- da werden hochqualifizierte Frauen gefunden, brennen für sich öffnende Türen und die Chance, alles was sie können im Weltall einzubringen.

    Bitte mehr Texte wie diese, damit wir auch hierfür den Sog der Medien und Kanäle nutzen können!
    Damit dies nicht ein Was-soll-das-und-wer-soll-das-bezahlen-Projekt bleibt.
    Damit besonders die Zweifler sich mitziehen lassen und mit 3 Klicks des Crowdfundings über den eigenen Schatten springen! (also Herr Schürmann?!)

    Jede dieser Damen ist eine Heldin und hat schon jetzt etwas geleistet, was eigentlich selbstverständlich sein sollt-
    Qualifikation im Fokus ungeachtet der ABERs.

    Allerdings musste ich bei Ihrer Reaktion etwas schmunzeln Frau Lütge- Sie haben typisch weiblich entschuldigend geantwortet.
    Niemand hat je einen vollständigen Kenntnisstand, aber die Herren stapfen da ganz gerne drüber hinweg- für sich.

    • Liebe/r Fay,

      ich freue mich sehr, dass Ihnen der Beitrag so gut gefällt! Und das „Gespräch“ drumherum. Es flammte kurz auf und ebbte im alltäglichen Infrmations-Overload leider schnell wieder ab.

      Ich bringe Sie gerne zum Schmunzeln! Jedoch:“Nö!“ – da war kein Entschuldigen, eher ein Bedauern, dass ich zum Zeitpunkt nicht up-to-date war. Ich bin ganz bei Ihnen: Gerade heutzutage kann niemand je einen vollständigen Kenntnisstand haben. Sekündlich kommt Neues hinzu.

      Bleiben Sie uns auf den Fersen, ja? Wir gehören ja zu denen, die im Informations-Overload die Perlen verschenken:-).

      Alles Gute und ohfamoose Grüße von
      Cornelia

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